LON: Kamel - was soll denn das?

LON: Kamel - was soll denn das?

Wir schreiben das Jahr 1971 - im Dezember öffnet das Ladenlokal an der Hagenstraße 56 in Buer seine Türen. Einen Namen hat dieses neue Szenelokal noch nicht.

Hoch oben auf einem rustikalen Bauernschrank thront zu dieser Zeit aber schon ein Kamel - oder Dromedar? Zumindest wissen wir es ist aus Holz und schon etwas älter. Mitgebracht von Uli Lüke, Mitbegründer des Fucks, steht es seitdem ersten Tag im LON.
„Warum Uli das Kamel mitgebracht hat, weiß ich nicht mehr,“ so Vinc Els, der Gründer des LON, „wahrscheinlich fand er es einfach schön.“

Fortan trafen sich die Bueraner unter oder am Kamel. „Das war auch mein Stammplatz. Von hier hatte man einen guten Blick auf die Tür und damit auf die Mädels.“ erinnert sich Vinc und lacht dabei.

Viele Geschichten könnte es uns erzählen, von glorreichen Konzerten, ersten Flirtversuchen und rauschenden Partynächten. Doch es wird wohl nie damit rausrücken. Zumal es nach seinem Unfall im Jahr 2019 kopflos die Tür bewacht. Kopflos? Was ist denn da passiert?

Nach einer solchen Partynacht, es war früh am Morgen, wollten fleißige Mitarbeiter noch aufräumen und Deko von der Wand entfernen. Zu viel des guten, mit Ordentlich Karacho viel der gute Lukas von der Leiter, umklammerte den Kopf des Kamels um Halt zu finden und brach ihm
Dabei das Genick. Nun kennt es nicht nur alle Storys sondern war auch noch Lebensretter.

Demütig brachte Lukas das verletzte Tier in den Keller und bettete den Kopf auf einer weichen blauen Mülltüte. Vielleicht nicht die beste Idee. Der Kopf ist seitdem verschwunden, nicht aber der Körper.

Nach längerer Reha im warmen Heizungskeller thront es nun an der Tür mit einem Schattenkopf.

Zum 50sten haben wir uns entschieden, den längsten Stammgast als unsere Bildmarke zu ehren.

Lang lebe das LON - lang lebe unser Kamel!

Aus Liebe zum Kiez